Kategorie-Archiv: Kloster Wattwil

Zeitungsartikel: Neuanfang für Drogenabhängige

Heute werden zahlreiche ehemalige Klöster weltlich genutzt, etwa als Klinik, Hotel oder Altersheim. Anlass, um einen Blick hinter die Mauern einiger solcher Häuser zu werfen,
ist die «Ittinger Saga». Eine Theater-Revue, die eine Zeitreise in die Geschichte des Kartäuserklosters bei Frauenfeld unternimmt. Das Stück wird nächste Woche in der Kartause Ittingen Premiere feiern.

Dazu wurde auch das Klösterli in Wattwil abgebildet. Nachstehend den Bericht aus dem Toggenburger Tagblatt vom 13. Februar 2016.
Zeitungsbericht im Toggenburger Tagblatt vom 13. Feb. 2016

 

Hier der ganze Artikel zum Thema Klöster mit spannender Lageübersicht:
2016.02.13_Hinter_Klostermauern-geschaut_Focus

Gott sei Dank ist Weihnachten!

Unter diesem Titel predigte am vergangenen Sonntag der Priester Karl Stürm vor dem Open Adoray in unserem Klösterli. Die Adoraygruppen aus Uznach und Gossau, die sich regelmässig am Sonntagabend zu einer Stunde Lobpreis mit Anbetung trifft, luden ihre Besucher in Klösterli ein. Insgesamt fanden beinahe 100 Personen im Schwesternchor ein, wo in abgedunkeltem und stimmungsvollen Raum Lieder gesungen wurden. Der Impuls hielt der Priester Karl Stürm aus dem Kloster Engelberg. Während des Adorays gab es die Möglichkeit das Sakrament der Beichte zu Empfangen. Nach dem Open Adoray wurde das gemütliche Beisammensein, dem sogenannten Chillout, bei Kaffee, Tee und reichem Kuchenbuffet genossen.

Wir freuen uns auf euren nächsten Besuch!

Tücher hauchen der Klostermauer leben ein

Am 19. September 2015 eröffnete der Künstler Jan Kaeser die Ausstellung der Kunsthallen Toggenburg in Wattwil im Rahmen der arthur#10 und dies obwohl es zu seiner Vernissage noch gar keine Kunst gab. „Das war ein Moment, den ich genossen habe“, erzählt Jan Kaeser und schmunzelt. Nach der Eröffnungsfeier in Wattwil hängte Jan Kaeser die ersten acht weissen Tücher seiner Installation „Bewegen“ an die Mauer des ehemaligen Klosters St. Maria der Engel, das hoch über Wattwil thront und jetzt durch die Fazenda da Esperança bewohnt wird. Das weisse Mauerband ist weitherum sichtbar. Das Publikum konnte das Geschehen vom Bräkerplatz und Altersheim Risi durch ein Fernrohr beobachten. Seither ist dank der Tücher ein Mauerabschnitt nach dem andern merklich weisser geworden. Es ist die Annäherung an einen Zustand, der im Frühling eintreten wird. Dann wird die verwitterte Mauer restauriert; ihre Risse werden verputzt und sie wird frisch geweisselt. Am vergangenen Dienstag, 3. November 2015, brachte Jan Kaeser die letzten zehn Tücher an, nachdem er die vergangenen zwei Monate Woche für Woche nach Wattwil gefahren war, um sie etappenweise etwa zehn Stück pro Mal, an der über hundert Meter langen Mauer zu befestigen: „Wie ein zeitlich organisierter Windhauch“, sagt der Künstler.

Tücher, nicht Fahnen

Die flatternden Tücher haben etwas fröhlich Beschwingtes. Man mag sie als Fahnen sehen, Jan Kaeser nennt sie neutral Tücher: „Fahnen sind Botschaftsträger und symbolisch aufgeladen. Das wollte ich nicht.“ Weiss sind sie wie ein leeres Blatt Papier – die Tücher dienen als Projektionsfläche. Sie bringen Gedanken und auch die starre Mauer in Bewegung und vermitteln, dass nichts ewig währt. Das Alltägliche wird leicht verrückt und kann so mit anderen Augen gesehen werden: „Mein Interesse liegt in der Wahrnehmung“, so der Künstler. Bis Januar 2016 bleiben die Tücher hängen. Danach wird Jan Kaeser sie wieder Woche für Woche abschnittweise abnehmen: „Auf den Schnee freut es mich.“ Im März wird die Mauer wieder nackt dastehen, bereit für eine Auffrischung. Am Samstag, 7. November 2015, wurde das Kunstwerk mit dem Künstler begangen. Interessierte konnten die Tücher aus der Nähe bestaunen. Im anschliessenden Gespräch erzählte Jan Kaeser über das Werk. Gesprächspartnerin war Corinne Schatz, Präsidentin der St.Gallischen Kulturstiftung im Refektorium, dem Essraum des Klosters. Mauern in Bewegung, gerät so auch das von der Mauer Verborgene in Bewegung, fragte Corinne Schatz, die damit die bewegte Geschichte der ehemaligen Kapuzinerinnen in Erinnerung rief. „Es sieht so aus“, meinte Kaeser, „denn eben erst war das Kloster noch von Klosterfrauen besetzt, die keine grossen Einblicke in ihr Leben zuliessen, und jetzt sind die neuen Bewohner der Fazenda da, die sich öffnen wollen.“

 

Gefragte Klosterführung

Dass Kaeser nicht ganz unrecht hatte, davon zeugte die Zusammenarbeit der Fazenda als Mieterin des Klosters mit dem Verein Kunsthallen Toggenburg, der Jan Kaesers Wert im Rahmen von arthur#10 überhaupt erst ermöglichte. Nach dem Kaffee und Kuchen im Refektorium wurde eine Führung durch das Kloster angeboten, die dann auch rege in Anspruch genommen wurde.

Die Neugründung der Fazenda in den Medien

Anlässlich der Neugründung wurde in vielen schweizweiten und regionalen Medien über die Fazenda berichtet:

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Anfangs April hat ein Team von 13 Helfern aus Deutschland, Argentinien, Brasilien, Belgien und Usbekistan mit der Gründung der ersten Schweizer Fazenda begonnen. Es sind Freiwillige der Fazendas und sie haben ihren Flug, ihre Zeit und vieles mehr zur Verfügung gestellt, um die Neugründung im ehemaligen Kloster «Maria der Engel» in Wattwil SG mitzugestalten.
Die «Fazenda da Esperança» in Wattwil ist eine Lebensgemeinschaft für ausgeschlossene und vernachlässigte Männer wie ehemalige Drogen- und Alkoholabhängige. Quelle: Kath.ch

Auch im Fernsehen wird über die Fazenda berichtet:

Ostschweizer Fernsehen – Wo ehemalige Drogensüchtige in Wattwil Hilfe finden (Beitrag über die Fazenda startet ca bei Minute 10).

 

Weitere Artikel im Internet:

Bericht in DRS1 – Kloster Wattwil wird zur WG für ehemalige Drogensüchtige

Kath.ch – „Hof der Hoffung“ eröffnet

Tagblatt Online – Die Fazenda macht die Tore auf

Tagblatt – Berichte über die Fazenda

Kipa – Kloster Wattwil erwacht zu neuem Leben

Fazenda da Esperança – Hof der Hoffnung

Die Fazenda da Esperança ist eine Lebensgemeinschaft für ausgeschlossene und vernachlässigte Menschen wie ehemalige Drogen- und Alkoholabhängige. In einer Gruppe von rund 15 Personen sollen sie einen Neuanfang erlernen können, um in Eigenverantwortung im Alltag wieder Fuss zu fassen. Gegründet wurde die Organisation vor 29 Jahren in Brasilien, heute gibt es weltweit über 80 Fazendas. Die Gemeinschaft im Wattwiler Kloster Maria der Engel wird die erste in der Schweiz. Verwaltet wird sie von einem Trägerverein, dessen Vorstand sich zusammensetzt aus dem Pfarrer Christian Heim aus Deutschland als Präsident sowie dem Lichtensteiger Pfarrer Cornel Huber und Jan Colruyt. Dem Trägerverein zur Seite steht ein Beirat. Zusätzlich getragen wird die Fazenda durch den Förderverein, welchem sich Einzelpersonen, Familien, Stiftungen oder andere Gönner als Mitglied anschliessen können.

OLIVIA HUG

Quelle: http://www.toggenburgertagblatt.ch/ostschweiz/stgallen/toggenburg/tt-au/Fazenda-da-Esperan%25E7a-ndash-Hof-der-Hoffnung;art233,2874275