Sieben Frauen, die im Kloster Siessen in Bad Saulgau in Süddeutschland, eine Erfahrung von „Kloster auf Zeit“ machen, kamen für eine Woche, um mit uns auf der Fazenda in Wattwil zu leben und zu arbeiten. Hier zwei Briefe, die wir danach von ihnen erhielten:
Von Regine:
Mit 5 jungen Frauen, die sich alle aus dem Kloster Siessen kennen, habe ich mich dieses Jahr zum 3. Mal entschlossen, meinen Alltag hinter mir zu lassen. Für eine Woche wollte ich auf der Fazenda mitleben und mitarbeiten.Besonders gespannt war ich, wie es uns ohne Begleitung von Sr. Magdalena ergeht und das neue Team der Fazenda, Roland, Mirco und Luciano kennenzulernen.Von Anfang bis zum Ende durften wir eine große Gastfreundschaft erfahren. Die ganze Woche versuchten wir einfach für die anfallenden Aufgaben, Dienste und Begegnungen offen zu sein und unser Bestes zu geben. Egal, welche Aufgabe zu tun war, im Hausdienst (das Versorgen und Aufnehmen der Pilger), in der Küche, beim Fensterschleifen/-streichen, im Garten oder beim Bügeln spürte ich eine Freude, Leichtigkeit und Zufriedenheit im Herzen. Vielleicht kann das daran liegen, dass es einfach eine Abwechslung zu meiner Berufstätigkeit in der psychosomatischen Klinik ist? Im einfachen Tun konnte ich meinen Gedanken freien Lauf lassen und in Einklang mit Gott, mir selbst und der Gemeinschaft durch den Tag gehen. Aber/Und so glaube ich, liegt das eigentliche Geheimnis für ein so gutes Miteinander an unserer gemeinsamen Ausrichtung und Leben nach dem WORT und dem Getragensein durch das treue tägliche Gebet. Ich durfte in vielen Momenten SEINE LIEBE in jedem Einzelnen von uns und unter uns in dieser Woche erleben und erfahren. Die morgentliche Gebetszeitt oder Heilige Messe war uns Kompass und Richtung für den Tag. Schön fand ich auch, dass unsere Gruppe das Abendlob gestalten durften und den Tag gemeinsam mit den Pilgern zurückzuschenken.Noch weitere Geschenke in dieser Woche waren die Gastfreundschaft von Jan und Camilla mit ihren Kindern, der Ausflug nach St. Gallen und die Einladung von Jup auf den Alpakahof.Es ist das besondere Charisma der Fazenda, wo sich Menschen ganz verschenken und der von den Klarissenkapuzinerinnen eingebetete Ort, der mich auch in disem Jahr wieder aufs Neue staunened und zutiefst dankbar machte.Zurück in meinen Alltag nehme ich all die vielen Erfahrungen und Momente mit. Noch Wochen danach spüre ich, wie die Freude weiterwirkt und durch mich/uns in mein/unser Umfeld.So bleibt zum Schluss dir Roland, Mirco, Luciano, Lukas, Jan, Bari, Cornell, Friedolin und allen Ehrenamtlichen ein ganz herzliches Vergelt s Gott fürt die gemeinsame Zeit zu sagen in der Hoffnung, dass noch weitere gemeinsame Erfahrungen folgen.Ganz herzliche Grüße aus dem Kloster Siessen
Liebe Fazenda-Bewohner und -Freundinnen und -Freunde,[…]Was mir jedoch regelmäßig einfällt ist mein Dank an Euch:Dank für das gemeinsame Gebet – auch wenn die Verbindung von Betrachtung und Rosenkranz meinerseits noch einiger Übung bedarfDank für den Gesang – o.k., wir Sießener „Halbschwestern“ üben unsere Lieder noch etwasDank für die gemeinsame Arbeit – sogar Wäsche bügeln kann Freude bereitenDank für Euer Vertrauen – schalten und walten, als ob ich schon immer dazugehört hätteDank für die gemeinsamen Mahlzeiten – Erstaunen, Freude, Dankbarkeit für die immer tollen Gericht, die gezaubert wurdenDank für die guten Gespräche – das Teilen von Erfahrungen, Gedanken, GefühlenDank für das Lachen – irgendwie bei jeder GelegenheitDank für Eure „Gästebetreuung“ – kleine und größere AusflügeDank für die Zitronenmarmelade – die mich beim Frühstück zu Hause ans Klösterli erinnertDank für die Ruhe, die Kraft, die Zuversicht, die Ihr ausstrahltDank für so Vieles und einfach für das Miteinander.Heute morgen ist mir schon eine wunderbare Bibelstelle begegnet, die ich gerne mit Euch teilen möchte:„Die dem Herrn vertrauen, schöpfen neue Kraft, sie bekommen Flügel wie Adler. Sie laufen und werden nicht müde, sie gehen und werden nicht matt.“ (Jes 40,31f)In diesem Sinne alles Gute und Gottes reichen Segen.Viele GrüßeSabine