Kategorie-Archiv: Lebendige Hoffnung

Der Podcast – jetzt online

Am vergangenen Samstag waren unser Hofleiter, Cornel, und der Rekuperant, Thomas, zu Besuch bei Radio Maria. Sie berichteten über unser Leben, unseren Alltag, unsere Aufgaben. Thomas gab ein Zeugnis über seinen Kampf gegen die langjährige Alkoholsucht und wie er davon frei wurde bzw. auf dessen Weg ist. Hör rein!

Die Fazenda im Radio

Am kommenden Samstag, dem 17. September ist unser Hofleiter, Pfarrer Cornel Huber, zu Gast bei Radio Maria und berichtet live über das Thema LEBENSHILFE – Pulsierendes Leben auf der Fazenda. Gestartet wird um 10.00 Uhr. Also, schalt ein via DAB+ Radio oder Livestream auf http://www.radiomaria.ch/sites/all/themes/richer/modules/player.php!

aus dem Pilgerbuch

In unserer Pilgerecke liegt ein Buch auf, in welchem die Pilger ihren Gedanken freien Lauf lassen können. Oftmals schreiben sie ihre Erfahrung oder ihr Erlebnis hinein.

Aus dem Pilgerbuch Aus dem Pilgerbuch Aus dem Pilgerbuch

Eine Familie mit zwei Kindern aus dem Kanton Zug verbrachte zwei Nächte bei uns. Sabrina, die ältere Tochter, fand auf dem Weg und auch bei der Klosterpforte ein vierblättriges Kleeblatt.

Eine Familie mit zwei Kindern aus dem Kanton Zug verbrachte zwei Nächte bei uns. Sabrina, die ältere Tochter, fand auf dem Weg und auch bei der Klosterpforte ein vierblättriges Kleeblatt.

Aus dem Pilgerbuch Aus dem Pilgerbuch

Programm Hoffest & FazendaPost

FazendaPost MaiLiebe Freunde der Fazenda

Mit «Es blüht…» begann einer unser wöchentlichen Newsbeiträge auf unserer Webseite. Kurz darauf deckte allerdings der Schnee für einen Moment wieder alles zu. Mit dem Frühling startete auch die Pilgersaison so richtig durch. Täglich erreichen uns mehrer Pilger. Wir freuen uns sehr auf diese Begegnungen und das entgegengebrachte Vertrauen, obwohl wir über die Auffahrt an unsere Grenzen stiessen. Mitte April entschied sich unser Freiwilliger Luciano, zu seiner schwerkranken Mutter nach Brasilien zurück zu reisen und vorerst dort zu bleiben. Wenige Tage später packte Roland seine letzten Taschen und zog in die Fazenda Boppard, wo er nach der Hochzeit mit Teresa wohnen wird. Als Nachfolger in der Hofleitung sprang Cornel Huber in die Bresche und von der deutschen Fazenda Freeren traf Hilario zur vorübergehenden Teamverstärkung bei uns ein. Fast gleichzeitig schloss ein Rekuperant sein Jahr ab und wagte seinen Weg mit neuer Motivation draussen fortzusetzen und ein Schweizer begann seine Rekuperation. An den Werktagen finden zur Zeit zwei Arbeitslose Beschäftigung und Gemeinschaft als Hilfe zur Wiedereingliederung. Ebenso berichten wir über den Besuch beim Papst sowie dessen Videobotschaft und laden Sie zur Mitgliederversammlung ein.

-> 2016.05_FazendaPost_Mai_kombiniert

Erfolgreiche Rekuperation

Erfolgreiche Rekuperation

Im April 2015 kam ich zum ersten Mal mit der Fazenda in Kontakt. Nicht ganz freiwillig – jedoch ohne Alternative – besuchte ich mit meinem Sozialarbeiter die Wohngemeinschaft. Zuerst gegen meinen Willen verfügten die Sozialen Dienste, dass ich ein Jahr in der Fazenda zu leben habe. Ich konsumierte mehrere Dutzend Jahre Heroin und Tabak. Später nahm ich am Methadon-Programm teil und konnte so auf die «sauberere» Ersatzdroge umsteigen. Jedoch gelang es mir nie ganz auszusteigen. Mit einer Dosis von bisher täglich 10 mg trat ich am 5. Mai 2015 schliesslich in die Wohngemeinschaft ein. Während den ersten zwei Wochen konnte ich aufgrund der Entzugserscheinungen nur wenige Stunden am Stück schlafen. Ich hatte keinen Hunger und fror trotz mehreren Pullovern und Jacken. In der dritten Woche bekam ich wieder Farbe im Gesicht. Stunde für Stunde erholte sich mein Körper und ich konnte langsam wieder klar denken, besser schlafen und bekam Appetit. Während dieser Zeit begleiteten mich die drei freiwilligen Mitbewohner, wovon einer selber der kalte Entzug in Brasilien durchmachte und aus Erfahrung berichten konnte, liebe- und verständnisvoll. Ich konnte immer mehr mithelfen, Sport treiben und wurde mir meines bisherigen Lebensstils bewusst. Es wurde mir klar, dass ich diese Chance nicht «vermasseln» durfte. Ungefähr alle zwei Monate hatte ich eine Krise. Ich sehnte mich nach meiner Familie, meinen Freunden und besonders nach meinen Kindern. Nach drei Monaten konnte ich meinen ersten Besuch empfangen. Meine beiden Brüder besuchten mich. Zum grösseren hatte ich immer ein gutes Verhältnis, während ich mit dem jüngeren Bruder seit ungefähr fünf Jahren kein Wort mehr sprach. Überglücklich schloss ich die beiden in die Arme. Eine schwierige Zeit war für mich während des Ramadans und zu dessen Abschluss. Ich konnte das Fest nicht mit meiner Familie verbringen oder sie anrufen. Schreiben wollte ich nicht. Verschiedene Aufgaben wie z.B. Tiere, Garten, Pilgerunterkunft strukturierten meinen Alltag. Aufgrund meines islamischen Glaubens konnte ich mit den spirituellen Momenten wenig anfangen. Ich sass der Gruppe bei und folgte teilweise den Gesprächen. Nach acht Monaten entdeckte ich meine grosse Freude am Nähen. Die alten Nähmaschinen wurden ausgepackt und ich konnte in «meinem» Nähatelier Taschen, Schürzen, etc. nähen. Leidenschaftlich verbrachte ich sogar einige Feierabende an der Maschine. Neues zu lernen weckte Freude und gab mir ein gesundes Selbstvertrauen zurück. Viel Freizeit verbrachte ich im Fitnessraum. Ich trainierte mir viel Muskelmassen während dieses Jahres an und steigerte meine Kondition von wenigen Minuten Spazieren auf viele Minuten Joggen. Nach einem Jahr konnte ich die Fazenda verlassen. Ich nahm den aufgegleisten Termin für die Abklärung meiner Fähigkeiten wahr, um den Führerausweis wieder zu erlangen. Ich bestand den ersten Test und muss nun zur praktischen Führerprüfung antreten. Ein weiterer langersehnter Wunsch geht hoffentlich bald in Erfüllung. Als ich auf den Strassen unterwegs war, traf ich den einen oder anderen Abhängigen von Früher. Ich erzählte ihnen meine Geschichte und wollte sie zum Ausstieg aus den Drogen motivieren. Leider geht es ihnen noch immer zu gut – obwohl sie eigentlich nichts haben. Ich werde aber die Fazenda weiterempfehlen und bin dankbar, habe ich dieses Jahr – trotz meines Alters – investiert und die Chance genutzt. Meine Familie war unglaublich stolz, mich so kräftig und gesund zu sehen.

* Geschichte eines 53-jährigen ehemaligen Rekuperanten

 

Unterstützen Sie die Fazenda da Esperança mit einem Dienst (Mithilfe als Freiwillige/r, Spender/in, etc.) und ermöglichen Sie weitere Rekuperationen (sich wieder gewinnen).

Förderverein Fazenda da Esperança CH, Klösterli, 9630 Wattwil
Konto: 90-2722-7        IBAN: CH80 8131 7000 0051 3788 2          BIC: RAIFCH22
Raiffeisenbank Mittleres Toggenburg, 9630 Wattwil

Videobotschaft von Papst Franziskus

Wir haben eine tolle Nachricht für Euch:
Unsere Gründer Frei und Nelson durften am 01.04. Papst Franziskus treffen. Sie sprachen über die Fazenda und über Werke der Barmherzigkeit. Wir waren alle sehr gerührt, wie viel Zeit sich der Papst nahm. Am Ende machte er eine Videobotschaft für alle Jugendlichen der Fazenda:

Frei sagt über den Inhalt des Videos:
„Der Papst hat sich erst einmal ganz eins gemacht mit den Jugendlichem und hat gesagt: ‚Ihr seid wichtig für Gott und Gott liebt euch. Wir alle sind Sünder und wir alle machen Dinge falsch. Aber wie dieser Bibelmann, man muss wieder aufstehen und nicht liegen bleiben. Ihr müsst euch gegenseitig helfen. Wir sind oft schwach alleine.’ Er hat ihnen gesagt, dass Gott den Menschen an die Hand genommen und ihnen gesagt hat, steh auf. Er nimmt euch auch an die Hand und sagt euch immer wieder, steht auf, habt Mut, seid mutig. Ihr seid wichtig auch für Gott. Wenn ihr neue Menschen werdet, seid ihr für Gott unheimlich wichtig. Dann hat er gesagt, dass sie weiterdenken sollen, das Leben geht weiter. Und die Liebe, die sie in den Fazendas lernen können, können sie auch später noch weiterleben – auch nach dem Tod. Franziskus war so begeistert und man spürte jeden Einzelnen. Der Papst schaute so, als würde er durch die Kamera jeden Einzelnen anschauen und zeigte auch mit dem Finger ‚Genau du kannst das, du bist wichtig und Gott liebt dich und ihr müsst euch untereinander lieben.’ Es war wirklich schön.“