Wellness für Geist und Seele

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Joe lebte für eine Woche auf der Fazenda in Wattwil mit, um das Leben der Gemeinschaft kennen zu lernen und etwas Ruhe zu finden. Hier berichtet er von seiner Erfahrung.

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Mein Name ist Joe und ich suchte einen Ort, um während einer Woche eine Auszeit zu machen. Ich fühlte mich gestresst durch den Alltag und merkte immer mehr, dass ich an meine Grenzen komme und ein Burnout droht.

Ausserdem werde ich dieses Jahr 60 Jahre alt und die Nachfolgeregelung unseres Kleinbetriebs belastet mich sehr. Ebenfalls wurde ich von meiner Frau und einer guten Freundin bestärkt, einmal eine Auszeit zu nehmen um für mich selber mal Zeit zu haben.

Über einen Umweg bin ich auf die Homepage der Fazenda in Wattwil gestossen. Dort sah ich, dass man auch eine Auszeit machen kann obwohl das Hauptanliegen der Fazenda natürlich das Freiwerden von Drogen und Alkohol sowie jeglichen Arten von Abhängigkeiten ist. Aber ist Stress, Burnout usw. nicht auch eine Art Abhängigkeit? Was mich auch ansprach war das Konzept der drei Säulen „Gemeinschaft, Arbeit und Spiritualität“. Also habe ich mich angemeldet und bin am Sonntagnachmittag im Kloster eingetroffen. Ich wurde von Roland dem Hofleiter herzlich empfangen und er führte mich auch gleich durch das Kloster, welches  mich sehr beindruckte. Ich konnte dann ein Einzelzimmer beziehen und habe die Nacht auf Montag sehr gut geschlafen, was bei mir an einem neuen Ort nicht selbstverständlich ist.  

Um 6:30 gab es dann Morgenessen und dann war Andacht bis ca. 8:00 Uhr. An die Andacht musste ich mich noch gewöhnen, denn das war ganz neu für mich. Aber bis Ende Woche war es für mich auch sehr bereichernd. Dann ging es an die Arbeit mit Roland, Mirco, Luciano und Dominik. Die Woche war geprägt durch Holzen, Schafe füttern, Fliesen instand stellen usw. Ich musste „nur“ körperlich arbeiten und endlich konnte ich mal abschalten. Die Arbeiten machten mir viel Freude und die Mithilfe auf der Fazenda geschah völlig freiwillig. Wir hatten immer wieder Möglichkeiten uns mit den verschiedenen Helfern auszutauschen und da entstanden viele interessante Gespräche. Ich musste keine Mails oder SMS beantworten und mein Natel war im Zimmer. Ich habe die ganze Woche nur zwei SMS geschrieben und einmal telefoniert und das war sehr befreiend. Ich hatte natürlich meinem Umfeld vor meine Abreise kommuniziert, dass ich nur in Notfällen erreichbar sei!

Am Ende der Woche fragte mich Roland, wie es mir ergangen sei und ich gab ihm folgende Antwort:

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Für mich war es eine sehr positive Erfahrung und ich möchte keine Stunde missen! Ich kam mit einem komischen Gefühl, aber ich freute mich auch auf das Unbekannte. Ich machte diese Woche unglaublich viele positive Erfahrungen, traf sehr viele liebe Leute und hatte sehr viele interessante Gespräche. Für mich waren es die erholsamsten Ferien seit langem, obwohl ich zum Teil körperlich an meine Grenzen kam. Aber ich hatte eine grosse innere Ruhe. Diese Ruhe kam einerseits von den Personen mit denen ich zusammen arbeitete und zum Anderem vom Kloster selber, das einfach eine spezielle Atmosphäre ausstrahlt und ich fühlte mich sehr wohl in dieser Umgebung.

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Ich habe diese Woche gelernt, dass ein Leben ohne moderne Kommunikation, mit körperlicher Arbeit und vielen interessanten Gesprächen eine sehr hohe innere Zufriedenheit gibt.

Ich kann so eine Auszeit allen empfehlen, die den modernen Alltag hinter sich lassen und etwas für sich selber machen möchten. Ich nenne es mal „Wellness für Geist und Seele“.

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